Elf neue Techniker aus 6 Bundesländern zur Ausbildung in Laucha

„Von reinem Auswendiglernen halte ich überhaupt nichts und das wird es hier nicht geben.“ Der gemütliche Rollo Andres kann zum gestrengen Lehrkörper werden, wenn der Ausbildungsleiter in ihm durchbricht. „Es geht doch um das Verständnis für diese komplexe Technik und nicht darum, dass ich fröhlich bin, wenn die Antworten der Prüfung stimmen“, meint der Werkstattausbilder im Haus der Luftsportjugend.  Die Jugendbildungsstätte in Laucha ist seit Jahren fester Bestandteil bei …

 

… der Weiterbildung von Betriebsprüfern des LBA – Hamburg. Und das zurecht, denn Rollo Andres, der auch als Prüfer für Segelflugzeuge tätig ist, kennt keinen Spaß, wenn es um die Ausbildung von Zellenwarten und Werkstattleitern geht.
„An ihrer Ausbildung hängen Menschenleben“, sagt Rollo. „Der Pilot darf ein Freigeist sein, der Werkstattmensch muss Freude am pingeligen Arbeiten haben. Nur dann ist er gut.“ Und der Zellenwart, der Werkstattleiter muss verstanden haben. Dass es soweit kommt, dafür sind Rollos Ausbildungen im Haus der Luftsportjugend berühmt.

Aus 6 Bundesländern kamen in diesem Frühjahr elf Technik Aspiranten nach Laucha um sich zu Zellenwarte und Werkstattleitern ausbilden zu lassen. Nachdem das erste theoretische Grundwissen vermittelt wurde ging es auch ganz schnell an die Praxis in die Werkstatt, um dieses neu erlernte dann selber in die Praxis umzusetzen.

Das praktische Üben des theoretisch Gehörten, das immer wieder Ausprobieren gehört für Rollo Andres ganz automatisch dazu. Mit großen Augen und Ohren lauschten seine Schüler den Ausführungen und schauten ihm bei den praktischen Übungen gerne über die Schulter. Für die zum Teil verzweifelten Blicke bei der Auswahl der richtigen Gewebe oder Holzsorten hatte Lehrgangsleiter Rolf Andres immer Verständnis und tröstende Worte. Es ist halt noch kein Meister vom Himmel gefallen“.
Doch aus Verzweiflung wurde Freude. Innerhalb kurzer Zeit gingen die Teilnehmer immer routinierter mit den Werkstoffen um und bekamen immer mehr Sicherheit beim Umgang mit dem Material. Neben der Praxis musste aber auch Theorie gebüffelt werden, diese war dank der praxisnahen Erläuterung und vieler Modelle leicht zu verstehen.

Nach bestandener Prüfung (zu dem das ganze HDL- Team gratulierte), konnten die Teilnehmer wieder zurück in Ihrer Vereine entlassen werden. „Hier werden sie zukünftig für ein hohes Maß an Sicherheit und Qualität bei der Instandhaltung ihres Flugzeugparks mitwirken können“, sagt Rollo Andres und ist schon auch ein bisschen stolz auf seine Werkstatt-Bande.

Internationale Vorboten des Van-Karman-Institutes zu Gast in Laucha

Eigentlich kommen sie in Scharen – die Studenten aus Belgien vom Van Karman-Institut (VKI) nahe Brüssel. Aber einige der studentischen Flieger wollten wohl nicht warten, bis die ganze Gruppe vor Ostern anreist. Sozusagen als Vorboten kamen  Benoit (Frankreich), Imre (Ungarn) und Gorge (Portugal).

Sie gehören dem Forschungsinstitut an, das seit 10 Jahren enge Beziehungen zum Haus der Luftsportjugend unterhält. Das Institut beschäftigt sich mit Strömungstechnik und die Studenten können über den Segelflugsport sozusagen am eigenen Körper erleben, was gute Aerodynamik bedeutet.

Benoit ist zum wiederholten Mal in Laucha und hat letzte Woche seine „B“ -Prüfung geflogen. Imre und Gorge sind das erste mal da. Und seit Sonntag ist die Truppe wieder vollständig, als die restlichen Studenten für ihren „speziellen Osterurlaub“ nach Laucha kamen.

Das VKI bedeutet Internationalität auf dem Lauchaer Platz. Die Gruppe besteht aus rund 20 Gästen aus mindestens 10 verschiedenen Ländern. Sie sind im Jahr meist die ersten europäischen Gäste und im Herbst beim alljährlichen Herbstlager die letzten, die das besondere „Sprachen-Wirrwarr“ auf dem Segelflugplatz in Laucha mitgestalten.

Guy Piccart vom Diest Aero Club hat uns geschrieben

n astreinem Niederländisch. Das Niederländische ging also durch meinen sehr großzügigen Übersetzungsfilter. Habe ich vergessen zu erwähnen, dass ich kein Wort Niederländisch spreche? Aber wir wären hier nicht das Laucha-Team, wenn uns solche Kleinigkeiten aufhalten würden!
Nicht verzweifeln, wenn es etwas seltsam klingt. Guy hat mir überigens heute einen Verständnisfehler korrigiert: er hatte tatsächlich in diesem Frühjahrsfliegerlager 101 Starts mit dem Twin-Astir. Als Fluglehrer und passionierter Pilot hat er natürlich sehr viel mehr Starts und Schulstarts. Neugierig geworden? Dann müsst ihr auf den englischen Teil unserer website schauen!
Viel Spaß, eure Gisela

ACHTUNG Terminänderung: Werkstattleiter Holz-Gemisch-Bauweise

Der Werkstattleiterlehrgang Holz-Gemisch-Bauweise im Sommer wird um eine Woche nach vorne (!) verschoben. Er findet statt vom 25.06. bis 02.07.2011 statt.
Wir reagieren damit auf die Wünsche unserer Gäste. Rolf (Rollo) Andres konnte den Wunschtermin möglich machen und freut sich auf euer Interesse rund um die Werkstattarbeit.
Der neue Termin zieht vielleicht auch noch ein paar Werkstattler an, die zum ursprünglichen Termin keinen Urlaub bekommen hätten.
Ergreift die Chance – macht mit. Ihr wisst ja: unverhofft kommt oft!
Die nötigen Unterlagen findet ihr im Downloadbereich!

Die ersten Belgier sind eingetroffen

Fliegerlager Diest im HdL!

Aus der antiken Mythologie wissen wir, dass es fliegende Pferde gibt. Aus Laucha können wir jetzt melden, dass es auch fliegende Hunde gibt. Auf jeden Fall aber fliegende Herren von Hunden. Gerard ist ein solcher fliegender Hundebesitzer. Gerard ist als Gast mit dem Fliegerlager Diest (Belgien) im Haus der Luftsportjugend und er hat nicht nur seinen Hund Rocky dabei, sondern auch die vermutlich älteste noch im betriebene K8.  Das dazugehörige Foto findet ihr beim Artikel „Guy Piccart hat uns geschrieben“!

https://www.hdlsj.de/resources/news/regenschirm_fliegerlager_diest.jpg

 

Gerards Flugzeug trägt die Werksnummer „3“ und leistet heute noch erstaunliches.Gerard nutzt das Flugzeug als Experimentalträger für unterschiedliche Flugkonfigurationen wie z.B. eine offene Haube oder einem Hilfsantrieb mit Elektromotor. Wir nennen ihn deswegen auch Daniel (Düsentrieb).
Die Diester starten normalerweise im Flugzeugschlepp und haben in Laucha die Qualifikation zum Windenstart erworben. Dies führt zu einer erheblich höheren Startzahl zu deutlich günstigeren Konditionen, weswegen sie immer wieder gerne zu uns kommen. Und natürlich kommen sie auch, weil sich die Lauchaer ein Bein ausreißen, damit die Belgier nicht auf ihr Feierabendbier verzichten müssen.

Für das Fliegerlager Diest, hat sich Heidrun, die Wirtin im Café Wolke, aus dem Winterschlaf gerissen und die Türen des Cafés aufgesperrt. Nun also kommt nicht nur der Frühling, sondern auch die schönen Abende an der Hangkante über der Unstrut wieder. Da kann man dann die Flugtage bei 20°C und Blauthermik ebenso ausklingen lassen, wie die Frühlingssturmtage bei 5°C und erheblichem „Hangwind“. Wie gesagt – es ist eben noch Frühling und da stürmt es dann und wann. Was uns diese Gäste ganz besonders lieb macht? Natürlich ihre offene und freundliche Art. Aber auch (und das wollen wir hier nicht verschweigen) die belgische Schokolade, die im Gepäck der Gruppe Diest immer wieder den Weg ins Büro nach Laucha findet :-

Verstärkung im HdL

Das HdL hat Verstärkung bekommen. Wir begrüßen ganz offiziell und mit großer Freude Frau Carolin Seifert als neue Organisationschefin im Haus der Luftsportjugend. Sie wird ab sofort die gesamte Organisation im Haus übernehmen und das Haus in vielen Bereichen des Geschäftsbetriebs nach außen vertreten. Wir freuen uns sehr mit Caro eine Stütze gefunden zu haben, die die ständig wachsenden Aufgaben innerhalb des Hauses mit außerordentlichem Sachverstand und dem in den vergangenen Jahren aufgebauten Wissen führen kann, so dass sich der Leiter der Jugendbildungsstätte, Stephan Olessak, auf seine Aufgaben in Ausbildung, Jugendarbeit und Flugbetrieb konzentrieren kann.

Herzlich willkommen Caro!

Air Cadet Exchange

Ausschreibung zum International Air Cadet Exchange (IACE) 2011. Die Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt organisiert im Zeitraum vom 19.07. – 03.08.2011 den Internationalen Jugendaustausch in verschiedene europäischen Länder und nach Übersee. Die Teilnehmerzahl ist auf 11 deutsche Jugendliche begrenzt. Anmeldeschluss ist der 31.03.2011.  Infos und Anmeldeunterlagen gibt es bei der Luftsportjugend: p.weber@daec.de

Bildungsurlaub einreichen!

Gute Nachrichten für alle bildungshungrigen Techniker:

Die HDL-Ausbildungslehrgänge für Zellenwarte, Werkstattleiter und Fallschirmwarte wurden mit Schreiben vom 27.01.2011, vom Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr des Landes Schleswig-Holstein als freistellungsberechtigte Weiterbildungs-veranstaltung nach dem Bildungs- freistellungs- und Qualifizierungsgesetz ( BFQG) für  das Land Schleswig-Holstein im Rahmen der beruflichen Weiterbildung anerkannt. – Also schnell: Bildungsurlaub einreichen!!

Wir freuen uns auf euch. Euer HDL-Team

Downloads: Techniklehrgänge als Bildungsurlaub im HDL

Achtung: Terminänderung für Werkstattleiterlehrgang

Der Werkstattleiterlehrgang Faserverbund/Kunststoff FVK 2 im Herbst wird um eine Woche verschoben. Er findet statt vom 01.10. bis 09.10.2011 Rollo Andres bittet um Nachsicht und freut sich umso mehr auf viele Freunde und Entdecker rund um die Werkstattarbeit. Anmeldungen ab dem 2. Februar per Email buero@hdlsj.de Näheres unter Termine 2011

Gut ausgebildete Werkstattleiter sind das Rückgrat der Luftsportvereine

„Denn eins muss uns allen klar sein, egal ob LBA, EASA oder LTB und Camo`s  unser Leben in der Vereinswerkstatt bestimmen. Immer werden wir  gut ausgebildete Techniker für die Instandhaltung unserer Flugzeuge brauchen, jetzt und in Zukunft, für einen sicheren Luftsport“, sagt Rolf Andres. Und er hat Recht!Unter dem Motto „Gute Ausbildung“ gab es 2010  wieder die schon traditionellen Herbstlehrgänge.  Im HdL werden seit vielen Jahren erfolgreich Zellenwarte, Fallschirmwarte und natürlich auch Werkstattleiter ausgebildet und auf die zukünftigen Aufgaben in ihren Vereinen vorbereitet.  Der Ausbilder und Prüfer Rolf Andres führt diese Ausbildung für uns durch – praxisnah, fundiert und trotz aller Pingeligkeit mit sehr viel Humor.

 

 

Sogar zwei Betriebsprüfer der  LBA Außenstelle Hamburg hatten sich unseren Lehrgang in Laucha zur Weiterbildung ausgesucht. Eine Wahl, die uns adelt! Für diese Betriebsprüfer war es wichtig mehr über die Kenntnisse und Aufgaben eines Werkstattleiters zu erfahren. Für uns als Ausbildungsbetrieb ist es aber auch wichtig gewesen  hier glaubhaft darzustellen, dass wir im Luftsport eine ebenso qualitativ hochwertige Arbeit abliefern wie es in den kommerziellen Instandsetzungsbetrieben möglich ist. Foto 2 : Marcel Meyer überprüft noch einmal die Rumpfform (Die Fotos werden bald an diese Stelle eingestellt!)

Neben einer Unmenge Theorie die zu Pauken war, gab es in der Praxis sehr vieles auszuprobieren. Es wurden von Bauteilen Negativformen gebaut und darin später auch  die entsprechende Positivteile angefertigt. „ Das ist ja wie beim Hersteller“ sagte ein Teilnehmer. Entsprechend der Ausbildungsrichtlinnen des DAeC wurden die Teilnehmer in alle Reparaturverfahren des FVK Flugzeugbaus unterwiesen. Vom aufziehen einer neuen Haube bis zum Anschäften eines gebrochenen Rumpfes wurden alle Schadenfälle angesprochen und an Modellen gezeigt. Als praktisches Objekt stand uns in diesem Jahr eine schwer beschädigte ASK-21 zur Verfügung an der wir reparieren konnten. Hierzu Ausbilder Rolf Andres, „ Ich halte nichts davon an mehrfach reparierten Übungsstücken herumzufummeln“ in der Praxis müssen wir auch am „lebenden Objekt“ arbeiten. Bei dieser ASK – 21 wurde der Rumpfbug bei einer harten Landung eingedrückt und schwerbeschädigt. Für diese Reparatur mussten Formen gebaut und komplette Rumpfsegmente angefertigt werden. 

Dazu mussten unter absolut sauberen Bedingungen die Gewebe zugeschnitten werden. es galt also Handschuhpflicht um die Glasseidengewebe vor Fett und Fingerschweiß zu schützen.

Schritt für Schritt gelang der Aufbau des Vakuumpressens – eine Technik, die es ermöglicht solch komplexe Reparaturen durchzuführen. Hierzu studierten die Teilnehmer die Baupläne und Handbücher des zu reparierenden Musters, suchten das Material aus und erstellten einen Arbeitsplan den sie selber umsetzten. Natürlich stand ihnen Ausbildungsleiter Rolf Andres immer zur Seite jedoch ohne ihnen das Heft aus der Hand zu nehmen. Es wurden Harzproben entnommen und Protokolle geschrieben damit eine lückenlose Dokumentation der Reparatur vorzufinden ist.  Ein notwendiger Aufwand der selbst die in Formalien geübten LBA Mitarbeiter erstaunten. Neben diesen notwendigen Arbeiten für die Reparatur blieb aber noch Zeit für weitere Arbeitsabläufe die ein guter Werkstattleiter beherrschen muss. Dazu gehört die Herstellen von sogenannten Negativformen aus denen später ein komplettes Reparaturstück angefertigt werden kann.
Foto 4 – Unter Vakuum wird der Wabenstützstoff an das Außenlaminat für das ASK-21 Schalenteil gepresst.

Da im modernen Segelflugzeugbau längst nicht nur Glasfasergewebe verarbeitet wird sondern auch Kohle- und Aramidfasern Verwendung finden, war es notwendig die Teilnehmer in die Ver- und Bearbeitung von diesen Werkstoffen zu unterweisen. Gerade die Aramidfaser (bekannter unter dem Namen Kevlar) ist ein Material bei dessen Bearbeitung es schon mal zu kleineren Verzweiflungsrufen kam. Natürlich wurde neben dem Lehrgang auch sehr viel Erfahrungen und Gedanken ausgetauscht. Diese gemeinsamen Erfahrungen haben jeden Abend zu einem unterhaltsamen Programm geführt, denn eins ist wichtig, Lernen soll ja auch Spaß machen.
Nach erfolgreich bestandener Abschlussprüfung konnten die Teilnehmer ihre Urkunden in empfang nehmen und somit erfolgreich zurück in Ihre Vereine gehen.